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Interview mit Claudia Röösli, Gemeinderätin

Aktualisiert: 15. Jan. 2020

Claudia Röösli leitet das Sozialdepartement in Horw, das sie von Oskar Mathis am 1. Oktober 2019 übernommen hat. Uns interessiert, was sie seither dort erfahren und geleistet hat.


WelcheThemen stehen im Vordergrund? Weshalb?


Ich kann momentan nicht sagen, etwas würde mir nicht gefallen. Ich finde, meine aktuelle Arbeit sei extrem spannend. Ich komme aus der Langzeitpflege und bin immer noch mit Herzblut eine Pflegefachfrau. Ich liebe alles, was mit der Langzeitpflege zusammenhängt. Alles, was mit Heimen, Pflegeversicherung, MIGEL, Spitex, Betagtenbetreuung, KESB, Demenz usw zu tun hat, steht mir sehr nahe. Andere Themen wie Familie Plus, Integration, Jugendanimation oder Sozialhilfe finde ich zwar nicht weniger spannend, muss mich dort aber noch mehr einarbeiten.


Horw gilt als reiche Gemeinde. Hat das einen Einfluss auf den Umgang mit sozial Benachteiligten?


Ja, ich finde schon, wir haben einen sehr hohen Standard in der Betreuung von Menschen, seien es sozial Benachteiligte oder die Kinderbetreuung in der Gemeinde, wie Familie Plus. Hier hat Horw sehr viel vorgemacht, was andere Gemeinden erst aufbauen. Die Sozialhilfe richtet sich nach dem Gesetz. Das sind gebundene Ausgaben, gesetzliche Vorgaben. Auch in der Integration stehen wir nicht schlecht da. Einzig die Jugendbetreuung ist immer noch nicht vollständig.


Woran misst sich eine «soziale» Politik in der Gemeinde?


Das ist sehr vielschichtig, eigentlich kann man es am besten umschreiben, dass jeder Mensch ein Anrecht auf nachhaltige Lebensqualität hat! Dazu braucht es • faire Berufschancen • eine gute Ausbildung, das heisst, Steuern dürfen nicht auf Kosten von Bildung und Erziehung gesenkt werden • bezahlbaren Wohnraum für alle – und um diesen zu schaffen, brauchen wir faire Mieten • eine menschen- und umweltfreundliche Verkehrspolitik • soziale Sicherheit • ein gutes Angebot an bezahlbarer familienergänzender Betreuung • Zugang für alle zu einer qualitativen Gesundheitsversorgung, mit Selbstbestimmung über das Wohnen im Alter • eine gesunde Umwelt für unsere Lebensgrundlage und darum ein Umsteigen auf erneuerbare Energien • Deckung der materiellen Grundbedürfnisse, d. h. jeder Mensch soll die gleichen Rechte und Chancen haben • die Ressourcen sollen gerecht verteilt werden


Hat die Bautätigkeit in Horw und in den angrenzenden Gemeinden Einfluss auf die Bevölkerungsstruktur unsere Gemeinde?


Schwer zu sagen, es wird bestimmt mehr Einwohner geben. Dass es eine gute Durchmischung gibt, liegt an uns Politikern. Die Gemeindestrategie hat dies aber im Blickfeld: Horw positioniert sich als lebenswerte, stadtnahe und naturverbundene Gemeinde am Vierwaldstättersee und setzt sich ein für eine qualitätsvolle Weiterentwicklung des Lebensraumes. Bis ins Jahr 2030 wächst die Bevölkerung von Horw moderat auf rund 16'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Wachstum konzentriert sich hauptsächlich auf die Gebiete im Talboden. Horw fördert das respektvolle und solidarische Zusammenleben aller Generationen und Bevölkerungsschichten. Horw unterstützt eine ausgewogene soziale Durchmischung und ermöglicht bezahlbaren Wohnraum. Horw schafft gute Rahmenbedingungen für die zahlreichen Vereine und ihre Angebote.


Hat Horw innerhalb der Agglomeration eine privilegierte Stellung, und wie wirkt sich das aus?


Weiss nicht, ob man das so sagen kann. Wir haben aufgrund der Lage und der Finanzen eine privilegierte Stellung. In der Agglomeration sind wir eine Gemeinde wie die anderen auch und haben verglichen mit den andern Gemeinden keine Sonderstellung.


Welches sind konkret anzustrebende Ziele als Gemeinderätin? Und was ist bereits erreicht?


Für mich ist es ein Ziel, die aufgebauten Strukturen zu erhalten, gerade auch mit ungünstigen Voraussichten auf den Finanzplan. Grosses erreicht habe ich noch nicht, dazu bin ich noch zu wenig lang im Amt. Schade war, dass das Kinder- und Jugendleitbild im Einwohnerrat nicht genehmigt worden ist und deshalb nun nur zum Teil umgesetzt werden kann. Die Jugend sollte uns in der Gemeinde doch wichtig sein, denn sie ist unsere Zukunft!

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