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Interview mit Jörg Stalder, Gemeinderat

Anfangs Oktober durfte ich die Leitung des Departements Immobilien und Sicherheit der Gemeinde Horw übernehmen. Ein Teil der Einarbeitungszeit ist jetzt vorbei und ich konnte mir in die meisten Bereiche des vielfältigen Aufgabenbereiches einen Einblick verschaffen. Dabei kommt mir mein beruflicher Hintergrund als Architekt sehr gelegen. Durch vertiefte Sachkenntnisse kann ich schnell zu sachgerechten Entscheiden gelangen.


Die eigentliche Gemeinderatstätigkeit ist sehr vielfältig und auch aufwändig. Überrascht war ich, wie viele Entscheide innert kurzer Zeit getroffen werden müssen. Entscheide sind wichtig, damit sich die Gemeinde weiterentwickeln kann – Zukunft braucht Entscheide. Besonders wichtig erscheint mir – bei der Abwägung von Chancen und Risiken – auch andere Sichtweisen, Aussensichten zu berücksichtigen.


Was waren dringliche Aufgaben bei den Immobilien?


Der Abschluss des Kaufvertrages für Räume der Spitex Horw, die Verlängerungen von Miet- und Baurechtsverhältnissen, Grundsatzentscheide zu Schulraum für Kindergärten und das Durchsetzen der Interessen der Gemeinde bei den Bauarbeiten von Senergy im Seefeld.


Was sind kurzfristige, was eher langfristige Grundsätze in der Nutzung von gemeindeeigenen Liegenschaften?


Gemeindeeigenes Land soll im Besitz der Gemeinde verbleiben. Nutzungen sollen durch Baurechte ermöglicht werden. Der Unterhalt der Gebäude ist auf einem hohen Niveau zu erhalten. Wo Unterhalt erforderlich ist, soll dieser mit Massnahmen zur Verbesserung der Klimabilanz des Gebäudes kombiniert werden.


Was sind konkrete Beispiele, woran HorwerInnen sehen, dass die Gemeinde mit ihren Steuerfranken haushälterisch umgeht?


Alle Horwer Immobilien werden mit einem Bewertungsprogramm laufend auf Ihren Unterhaltszustand überprüft. Dadurch können Sanierungsmassnahmen rechtzeitig erkannt und ausgeführt werden. Dabei werden Massnahmen zur Energieoptimierung umgesetzt – dies entlastet dann die Gemeinderechnung jedes Jahr bei den Energiekosten.


Öffentliche Spielplätze gehören zu den Immobilien. Weshalb sind sie wichtig?


Die öffentlichen Räume geben einem Quartier ein Gesicht. Ein schön angelegter und belebter Spielplatz eignet sich als Treffpunkt und trägt zur Identifizierung mit dem Wohnquartier bei. Er ist auch eine Geste der Wertschätzung gegenüber der Bevölkerung.


Welches sind besonders wichtige Immobilen der Gemeinde, die man als Tafelsilber bezeichnen könnte?


Nebst den funktional notwendigen Gebäuden wie Gemeindehaus, Feuerwehr, Wasserversorgung und Schulbauten besitzt Horw mit dem Grämlishof, der Anlage Krämerstein und weiteren Grundstücken am See Objekte, um die wir beneidet werden.


Gab es bereits wegweisende Entscheide, womit die Gemeinde Horw sich in eine grünere Zukunft bewegt?


Mit dem neuen Konzessionsvertrag mit den CKW wurde ein Energiefonds geschaffen. Das Kantonale Energiegesetz gibt mit seiner Ausrichtung zum Energiesparen und zur Förderung von erneuerbaren Energien den Anstoss, in Horw mit eigenen Fördermitteln den Weg zu einer CO2 neutralen Zukunft zu forcieren.


Ist die Gemeinde nicht nur gegen traditionelle Schadenereignisse, sondern auch gegen künftige Bedrohungsszenarien wie beispielsweise extreme Trockenheit oder Stürme gewappnet?


Hier ist sicher noch Arbeit zu leisten. Die Bewältigung von Trockenphasen ist mit unserer neu erweiterten Wasseraufbereitungsanlage sichergestellt. Im Umgang mit der Wasserspeicherfähigkeit der Böden und der Sturmfestigkeit der Wälder ist aber eine Situationsanalyse erforderlich. Bodenverbesserungen und eine angepasste Waldbewirtschaftung sind zeitnah umzusetzen.


Interview: Martin Eberli

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